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Mit „Beeren pflücken“ ist der kanadischen Autorin Amanda Peters ein packendes Debüt gelungen, das völlig berechtigt schon einige Preise gewonnen hat. Es geht um Familie, um Verlust, aber auch um die Frage: Was hätte es mit uns, aus uns, gemacht, wenn wir in einer völlig anderen Familie aufgewachsen wären.
In den 1960er Jahren arbeitet eine Mi’kmaq-Familie, kanadische Ureinwohner, im Sommer auf Beerenplantagen. Dies tun sie schon seit Jahren. Während die Eltern und die größeren Kinder Beeren pflücken, sind die kleineren Kinder weitgehend sich selbst überlassen.
Es ist eine liebevolle, fröhliche Familie, zu der die etwa 5-jährige Ruthie, als Jüngste von sechs Geschwistern, gehört.
Gleich zu Anfang lesen wir, dass Ruthie verschwindet. Die Polizei gibt sich wenig Mühe, (Kinder sind in dieser Zeit nicht so wichtig, schon gar nicht die indigener Familien), der weiße Plantagenbesitzer möchte nur, dass die Arbeit auf seinen Feldern weitergeht.
Die verzweifelten Suchaktionen der Familie bleiben erfolglos. Dennoch behält die Familie den Glauben, dass Ruthie noch lebt, dass sie irgendwo ist.

Dies alles erfahren wir aus der Perspektive von Joe, dem Bruder von Ruthie, der Ruthies Verschwinden nie verwunden hat und in seinem Leben nicht mehr richtig Fuß fassen kann.

Im zweiten Erzählstrang lernen wir Norma kennen, die materiell wohlhabend als Einzelkind bei ihren weißen Eltern aufwächst und für sie unerklärliche Bilder im Kopf hat und auch beginnt, sich Fragen zu stellen…
ber ihr so anderes Aussehen im Vergleich zu ihrer irischstämmigen Familie,
 warum gibt es keine Kinderfotos von ihr bevor sie 6 Jahre alt ist
in ihren  Träumen sieht sie eine andere Mutter, sie sieht Geschwister…
Dies wird allerdings von ihren Eltern einfach als kindliche Fantastereien abgetan.
Was also ist damals passiert? Wieso lebt Ruthie als Norma bei einer anderen Familie?

Das dürfen Sie selbst herausfinden, wenn Sie dieses Buch lesen.
Große Leseempfehlung!