Liebste Fenchel! Das Leben der Fanny Hensel-Mendelssohn in Etüden und Intermezzi.
von Peter Härtling
Wer kennt ihn nicht, zumindest dem Namen nach, Felix Mendelssohn-Bartholdy, ein musikalisches Genie. Was aber die Wenigsten wissen ist, dass er eine nicht minder begabte ältere Schwester hatte, nämlich Fanny, von ihm liebevoll Fenchel genannt. Über diese bemerkenswerte Person hat Peter Härtling eine Romanbiographie geschrieben, eine Mischung aus verbrieften Fakten und erfundenen Geschichten.
Besagte Fanny wächst in einem großbürgerlichen Haushalt auf und da ist Komponieren nichts für Frauen. So sehen es besonders der Vater und auch der Bruder. Was dazu führt, dass der Bruder gefördert und unterstützt wird. Fanny aber nimmt das gelassen hin und unterstützt ihrerseits ihren geliebten Bruder wo immer sie kann. Zwischen den Geschwister besteht seit der Kindheit eine innige Verbundenheit. Fanny selbst wird in ihrer musikalischen Begabung insbesondere von ihrem Ehemann unterstützt. So kommt es, dass sie irgendwann für die sonntäglichen Hauskonzerte der Familie Mendelssohn komponiert und diese auch dirigiert. Fanny reist gerne und ist mit einigen großen Künstlern ihrer Zeit in Freundschaft verbunden.
Peter Härtling schildert dieses Leben in sehr poetischen Worten. Er stellt insbesondere die große geschwisterliche Liebe von Fanny und Felix in den Mittelpunkt seiner Erzählung.
Auch wenn man sich beim Lesen bisweilen vielleicht wünscht, Fanny würde aufbegehren , so fesselt das Buch doch durch die große Sympathie, die der Autor seiner Hauptfigur entgegen bringt.
Mein Fazit: lesenswert!
Dieser Lesetipp wurde von Frigga Johann verfasst. Vielen Dank!